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Er sei "die optimale Lösung im Mittelfeld", ein "spielerisch starker Führungsspieler". So liess sich Thomas Bickel, Leiter Sport des FCZ, bei der Präsentation von Popovic zitieren. Im Nachhinein muss man sagen, immerhin war der Slowene ablösefrei von Orenburg nach Zürich gewechselt. Die ersten acht Meisterschaftsspiele lief er von Beginn an auf, danach sass er praktisch nur noch draussen und prompt lief es dem Stadtclub besser. Nach etwas mehr als einem halben Jahr wird die Zusammenarbeit beendet. Die optimale Lösung hat sich als grosses Missverständnis herausgestellt.
Es ist nicht der einzige Fehltransfer, für den die Zürcher in diesem Winter eine Lösung finden mussten. Im Sommer 2018 verpflichteten sie für eine stolze Summe von 1.8 Millionen Euro den Stürmer vom Ligakonkurrenten aus Lugano. Der Gambier sollte beim FCZ den abgewanderten Raphael Dwamena ersetzen, doch das schaffte Ceesay nie. In bislang 45 Partien für den FC Zürich erzielte er nur gerade sechs Tore. Jetzt darf er sich einer neuen Herausforderung annehmen, Ceesay spielt bis zum Sommer auf Leihbasis für den VfL Ossnabrück in der zweiten Bundesliga. Am Mittwoch debütierte er bereits.
Gleich wie Ceesay kann sich auch Dimitri Oberlin per Leihe für eine neue Herausforderung bewerben. Zurzeit spielt er in Belgien bei Zulte Waregem, wo er meist als Joker eingewechselt wird. Beim Debüt traf er sogleich, dieses Erfolgsgefühl gelang ihm nur noch ein weiteres Mal. Die Transferrechte am schnellen Schweizer Stürmer liegen weiterhin beim FC Basel. Die Bebbi haben für die Dienste Oberlins 4.1 Millionen Euro nach Salzburg überwiesen. Dieser Summe ist er bislang nie gerecht geworden. Vielleicht liess man sich in Basel von einzelnen starken Auftritten in der Champions League blenden, als Oberlin noch als Leihspieler in rot-blau auflief.
Immer noch im Kader des FCB steht hingegen Zdravko Kuzmanovic. Die Rückholaktion 2015 kommt den Basler teuer zu stehen. Nicht nur, dass sie zwei Millionen Euro für den serbisch-schweizerischen Doppelbürger springen liessen, hinzu kommt noch das stolze Salär, das man seit Jahren aufbringen muss. Noch bis im Sommer wird der mittlerweile 32-Jährige beim FCB unter Vertrag stehen, eine Achillessehnenverletzung setzt ihn aber derzeit ausser Gefecht. Zwei Leihen nach Udinese und Malaga verhalfen nicht zu einem vorzeitigen Absprung. Im Sommer kann die Ära Kuzmanovic in Basel dann wohl ad acta gelegt werden.
Er galt als der Königstransfer des Sommers in der Super League. Christian Constantin war es gelungen den ehemalige Nationalspieler Valon Behrami nach Sion zu locken. Doch er sollte das Sittener Trikot nur in fünf Partien tragen. Bereits im Oktober löste der Mittelfeldkrieger seinen Kontrakt in Sion wieder auf. Mittlerweile läuft er wieder in der Serie A für den FC Genua auf. Der Königstransfer verabschiedete sich durch die Hintertür und in Sion versucht man es bereits mit dem nächsten Ex-Natispieler, Johan Djourou hat beim FCS unterschrieben.
Doch solche Fehltransfer sind keine neue Erscheinung auch wenn man ein wenig weiter zurückschaut. Auch der amtierende Meister aus Bern hatte nicht immer ein so glückliches Händchen was Neuverpflichtungen angeht. Im Februar 2014 kaufte sich der BSC Young Boys Milan Vilotic vom Grasshopperclub Zürich. Die Dienste des Innenverteidigers kosteten die Berner 2.9 Millionen Euro. Vilotic kam in seiner Zeit bei den Bernern auf 73 Einsätzen in vier Saison. Grund dafür wahren verschiedene Verletzungen, die ihn zu mehreren Operationen zwangen. Schlussendlich wurde er in Bern gar aussortiert, durfte nur noch mit der U21 trainieren. Der gesuchte Leader wurde zum Problemfall. Nach drei Jahren wechselte er zurück zu den Hoppers.
Der Mann aus Guinea ist vielen wohl noch ein Begriff. 2006 und 2007 wurde er mit dem FCZ Schweizer Meister, holte 2005 den Cupsieg. In der Saison 2005/06 wurde er mit 20 Treffern zum Torschützenkönig in der Super League. Diese Marke wollte er bei seiner Rückkehr in die Schweiz übertreffen. 2013 wechselte der Mittelstürmer zum FC St.Gallen in die Ostschweiz. Bereits eineinhalb Jahre später liess man ihn nach Amerika weiterziehen, wo er sich dem Jacksonville Armada FC anschloss. Für die Espen erzielte er in 29 Partien zwar sieben Tore, den grossen Vorschusslorbeeren und seinen eigenen Erwartungen wurde er aber nie gerecht.
Nicht jeder Transfer kann ein Erfolg sein und nicht selten können auch gerade jene Verpflichtungen, in die man sehr hohe Erwartungen setzt, nicht reüssieren. Eine Garantie für gelungene Einkäufe gibt es für keinen Sportchef. So ist es gut möglich, dass in einem Jahr an dieser Stelle schon andere Akteure auftauchen würden und der Name Popovic in der Schweiz schon in Vergessenheit geraten ist.