



























































































Der FC Luzern verzeichnete kürzlich einen Rekordtransfer: Luca Jaquez wechselte für rund sechs Millionen Franken zum VfB Stuttgart. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer bemerkenswerten Entwicklung für den 21-jährigen Innenverteidiger, der seine Karriere als Stürmer begann.
Michel Renggli, sein ehemaliger Trainer bei der Luzerner U15, erinnert sich an Jaquez als "wendigen, technisch guten Offensivspieler", wie er dem Blick erzählte. "Einer, der sowohl als Neuner als auch als Zehner gespielt und viele Tore gemacht hat." Doch während der Pubertät durchlief Jaquez eine erstaunliche körperliche Verwandlung.
"Seine körperliche Verwandlung war enorm. Aus einem eher kleinen und wendigen Spieler wurde er zu jenem Typen, der er heute ist. Die Technik hatte er noch immer, hinzu kam die körperliche Robustheit", erklärt Renggli. Diese Veränderung veranlasste den Trainer, Jaquez in der U18 zum Innenverteidiger umzuschulen.
Die Entscheidung basierte auf Jaquez' Fähigkeiten: ein guter Überblick, starke Spielauslösung und beeindruckende Ausdauer. "Ich hatte das Gefühl, dass das gut klappen könnte mit ihm in der Innenverteidigung. Auch, weil Luca auf den ersten zehn Metern nicht den schnellsten Antritt hat, aber auf 40 Metern allen um die Ohren rennt", so Renggli.
Der Positionswechsel war für Jaquez anfangs nicht einfach. "Logischerweise wollte er erst Stürmer bleiben. Es hat seine Zeit gebraucht, bis er seine neue Rolle akzeptiert hat. Er hat am Anfang gezweifelt, aber wir haben ihn konsequent dort spielen lassen. Und wenn er mal einen Fehler machte, dann war das kein Weltuntergang", berichtet Renggli. Doch Jaquez' positive Einstellung und die Unterstützung seines Umfelds halfen ihm, sich in seiner neuen Rolle zu etablieren.
Nach 66 Pflichtspielen für den FC Luzern hat sich Jaquez zu einem wertvollen Spieler entwickelt. Sein Wechsel zum VfB Stuttgart markiert nicht nur einen persönlichen Meilenstein, sondern auch einen finanziellen Erfolg für den FC Luzern. Renggli reflektiert über die Entwicklung: "Man weiss es nie", ob Jaquez auch als Stürmer Profi geworden wäre. Er vergleicht die Situation mit Lars Villiger, den er vom Verteidiger zum Stürmer umfunktionierte und der ebenfalls erfolgreich wurde.