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Die Transfers in dieser Saison hatten Hand und Fuss. Fabio Celestini arbeitet mit einer konkurrenzfähigen Mannschaft und so mischt der FC Basel auch nach dem Jahreswechsel im Rennen um beide nationale Titel mit. Daniel Stucki hat in die Basler Kaderplanung einen roten Faden gebracht. Dabei schreckten die Bebbi aber nicht davor zurück, einige unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Unter anderem haben Fabian Frei und Michael Lang im letzten Sommer den FCB verlassen. Die Liste der Abgänge ist ohnehin lang. Zuletzt legte man im Wintertransferfenster auch Mohamed Dräger und Benjamin Kololli keine Steine in den Weg, als sie ein neues Team gefunden hatten.
Vor allem durch die Verkäufe von Thierno Barry und Renato Veiga wurden im Sommer die Basler Kasse auch ordentlich gefüllt. Der aktuelle Kader wurde somit auf 29 Spieler reduziert, eine Mannschaft, mit der sich arbeiten lässt, wie Fabio Celestini derzeit beweist. Doch die Nachwehen der teils turbulenten Transferfenster der letzten Saisons machen sich noch immer bemerkbar. Neben den aktuellen Kaderspieler sind derzeit nicht weniger als 13 Akteure verliehen. Wenn sich Stucki also mit 42 Spielerdossiers beschäftigt, geht er nicht zwangsläufig die erweiterte Kandidatenliste für Sommertransfers durch, sondern arbeitet mit dem, was beim FC Basel derzeit unter Vertrag steht. Umso mehr interessiert ein detaillierter Blick auf den FCB-Kader.
Eine Personalie kann von der Liste gestrichen werden. Taulant Xhaka hat angekündigt, seine Karriere im kommenden Sommer zu beenden. Grundsätzlich deutet die sportliche Situation darauf hin, dass die Basler nächste Saison wieder international zumindest in einer Qualifikationsrunde an den Start gehen dürfen, ein etwas breiterer Kader kann natürlich nicht schaden, aber 41 Spieler sind zu viele.
In einem ersten Schritt nehmen wir die aktuell verliehenen Spieler unter die Lupe. Marvin Akahomen wurde gleich langfristig bis Sommer 2026 an den FC Wil verliehen. Auf der Streichliste stehen derweil Arnau Comas (SD Eibar), Djordje Jovanovic (Partizan Belgrad), Juan Carlos Gauto (Deportivo La Coruña), Maurice Malone (FK Austria Wien) und Jonathan Dubasin (Sporting Gijón). In diesen fünf Fällen gestand der FC Basel dem jeweiligen Leihclub eine Kaufoption ein. In einer für den FCB idealen Welt, würde das Quintett komplett per Kaufoption den Verein verlassen und man könnte sie allesamt von der Gehaltsliste streichen.
Damit dürften vorerst sieben Leihspieler im Sommer zur ersten Mannschaft zurückkehren. Es sind dies fünf Spieler, die in der Challenge League Spielpraxis sammeln: Winterneuzugang Kaio Eduardo und Adriano Onyegbule (beide FC Vaduz), Axel Kayombo und Roméo Beney (beide FC Stade-Lausanne-Ouchy) und Emmanuel Essiam (FC Aarau). Andrin Hunziker spielt derzeit beim Karlsruher SC in der 2. Bundesliga, Dion Kacuri beim Ligakonkurrenten Yverdon Sport FC.
Zuletzt wurden weitere junge Talente verpflichtet. Der eine oder andere Fan wirft dem FCB wohl vor, dem eigenen Nachwuchs externe Spieler vor die Nase zu setzen. Das Team um Sportchef Stucki und Trainer Celestini will die richtige Balance finden. Den jungen Spielern den nötigen Platz im Kader zu schaffen, dürfte sich als gar nicht so einfach herausstellen. In Basel läuft einzig noch der Vertrag von Albian Ajeti aus. Seine automatische Option auf eine Vertragsverlängerung wurde nicht aktiviert, nun spielt der 27-jährige Stürmer um seine Zukunft.
Neben Ajeti müsste bei den Leihspielern Joe Mendes, Romário Baró und Philip Otele die Kaufoption gezogen werden, um sie im Team zu halten. Der Winterabgang von Dräger deutet klar darauf hin, dass mit Mendes durchaus längerfristig geplant wird. Auch die beiden anderen Spieler zeigen starke Ansätze. Bei der Leihe von Mittelfeldspieler Metinho wurde schon anfänglich unterstrichen, dass der Brasilianer ein absoluter Wunschspieler sei. Man wird wohl versuchen, zumindest eine weitere Leihe auszuhandeln.
Den einen oder anderen Abgang wird es beim FCB, gerade in einer Saison, in der sich viele Spieler von ihrer starken Seite präsentieren, sicherlich geben. Die Basler werden aber mit Bestimmtheit ebenfalls auf dem Transfermarkt aktiv werden. Im Tor wird wohl einer der beiden jungen Keeper per Leihe den Club temporär verlassen. Gut aufgestellt sind die Basler in der Abwehr, wobei vor allem Hugo Vogel einen Schritt in der Entwicklung machen muss. Sollte im Mittelfeld sowohl Baró als auch Metinho bleiben, dürfte es beispielsweise für Essiam kaum Platz im Kader haben. Im Sturm werden sich die Bebbi bestimmt entscheiden müssen, denn Offensivpersonal besitzt der FC Basel massenhaft. Gerade auf der Position des Mittelstürmers wird die Luft sowohl für Albian Ajeti als auch für Bradley Fink allmählich dünn.
Es wird die weitere Saison der Bebbi nicht nur die Bemühungen um möglichst grossen sportlichen Erfolg prägen, gleichzeitig ist der interne Konkurrenzkampf angeheizt, denn eins ist klar, es wird in der kommenden Saison nicht für alle einen Spind in der FCB-Garderobe geben. Womöglich werden die Basler erneut den einen oder anderen Streichkandidaten per Leihe mit Kaufoption abgeben. Unter dem Strich ist ein aufgeblähter Kader auch immer eine Kostenfrage. Sportchef Daniel Stucki dürfte den eingeschlagenen Weg so fortführen, es dürfte aber wohl dennoch ein, zwei Saisons in Anspruch nehmen, bis die letzten Altlasten bereinigt worden sind. Es warten also interessante Transferfenster auf den FCB, seinen Sportchef, die Spieler und die Fans.