































































































Der EHC Kloten gehörte zu den Überraschungsteams dieser Saison, kämpfte er sich doch nach einer starken Regular Season bis in den Playoff-Viertelfinal. Doch in der nächsten Spielzeit wird der EHCK praktisch mit einer neuen Truppe antreten: Zwölf Abgänge und neun Zuzüge wurden bereits verkündet. Unter den neuen Gesichtern befindet sich auch der finnische Import-Stürmer Petteri Puhakka. Diesen wollen wir nun mal etwas genauer im Portrait durchleuchten.
Petteri Puhakka wuchs in dem kleinen Dörfchen Pyhäjoki im Westen von Finnland auf. Die nächst grösste Stadt heisst Raahe (in etwa gleich gross wie Kloten) und liegt rund 20 Minuten mit dem Auto entfernt. Dort erlernte der Stürmer in jungen Jahren die Hockeykünste. Bei Puhakka muss man nicht lange suchen, bis man eine erste Duftmarke seines Könnens entdeckt. In der U16 von Raahen Jääkiekkoklubi erzielte der Jungspund damals in seiner erst zweiten Saison unglaubliche 50 Scorerpunkte in 13 Partien. In der U17 bei RJK waren es sogar einmal 67 Scorerpunkte aus 15 Einsätzen. Im Alter von erst 15 Jahren durfte er schon bei der ersten Mannschaft in der dritthöchsten Liga Finnlands debütieren.
Das Scoren wurde also dem Finnen praktisch in die Wiege gelegt, doch beim unterklassigen Team aus Raahe gab es für den Stürmer, der den Traum vom Profihockey verfolgen wollte, keine vielversprechenden Aussichten. Weswegen es Puhakka in die Nachwuchsabteilung von Oulun Kärpät zog. In der U18 und der U20 wusste der Linksschütze zu überzeugen, dabei lieferte er Tore und Assists am Laufband. In seiner letzten Saison in der U18 ergatterte Puhakka 72 Scorerpunkte, in seiner ersten Saison bei der U20 doppelte er mit 54 Punkten gleich nach. Leistungen, welche ihn mit einem Aufgebot für die finnische U20 Nationalmannschaft belohnten.
Petteri Puhakka unterzeichnete 2020 einen Juniorenvertrag beim finnischen Top-Team Tappara Tampere. Dort erzielte er in seinem zweiten Einsatz gleich ein Tor, wurde jedoch während seiner ersten Saison häufig noch in die zweite Liga zu TUTO Hockey ausgeliehen. In derselben Saison sicherte sich der Stürmer mit der finnischen U20-Nati die Bronzemedaille an den Juniorenweltmeisterschaften.
Auf die Saison 2021/22 wurde Puhakka bei Tappara mit einem einjährigen Profivertrag ausgestattet. In der gesamten Saison gelangen ihm dabei 26 Scorerpunkte. Dabei erzielte der Stürmer im fünften Playoff-Viertelfinal einen Treffer, welcher die Halbfinal-Qualifikation Tamperes sicherstellte. Am Ende der Saison konnte sich der junge Offensivmann ein erstes Mal als finnischer Meister küren lassen.
Mit 29 Scorerpunkten in seinem zweiten Jahr bei Tappara gehörte Puhakka zu den besten Scorern seines Teams und stach dabei auch einen gewissen Niko Ojamäki aus. Ojamäki war bekannterweise Klotens Topscorer der vergangenen Saison, doch diese Geschichte heben wir uns noch kurz auf. In jenem Jahr setzte sein Team nämlich noch einen drauf, denn neben dem Meistertitel gewann Tampere zudem noch die Champions Hockey League.
In der darauffolgenden Saison komplettierte Puhakka mit Tappara den Titel-Hattrick. Der Stürmer erreichte dabei Karrierebestwerte mit 23 Toren und 17 Assists. Bereits nicht mehr mit im Team war damals Niko Ojamäki, den es in die Schweiz zum EHC Kloten zog. Nachdem sich Petteri Puhakka im Alter von 23 Jahren schon dreifacher finnischer Meister und CHL-Sieger nennen konnte, hängte er trotzdem noch eine weitere vierte Saison in Tampere an. In dieser kam jedoch ein kleiner Leistungseinbruch, denn am Ende der Saison 2024/25 standen ihm noch 26 Scorerpunkte (11 Tore und 15 Assists) zu Buche. Dennoch kam das erstmalige Aufgebot für die finnische A-Nationalmannschaft, mit welcher sich Puhakka derzeit in der WM-Vorbereitung befindet.
Niko Ojamäki spielte die vergangenen beiden Saisons in Kloten, dabei explodierte der Stürmer vor allem in seiner zweiten Spielzeit mit 33 Scorerpunkten und war nach dem Abgang von Miro Aaltonen am Ende der Saison sogar der beste Scorer der Flughafenstädter. Doch auch Ojamäki fiel dem Kader-Umbruch zum Opfer, weswegen er seinen Spind trotz starken Leistungen leeren musste.
Als Ersatzmann für den Topscorer holte man sich ausgerechnet den einstigen Meister-Teamkollegen und fünf Jahre jüngeren Petteri Puhakka. Dieser versucht sich nach vier enorm erfolgreichen Saisons bei Tappara Tampere ein erstes Mal im Ausland. Bis anhin spielte der Finne nur in der Heimat und kann noch keine Ausland-Erfahrung vorweisen.
Doch im Team von Trainer Lauri Marjamäki glaubt man an die Scoring-Qualitäten des 24-Jährigen, weswegen man Puhakka mit einem Zweijahresvertrag ausstattete. Derweilen darf man in der Flughafenstadt gespannt sein auf den jungen Stürmer voller Tatendrang. Neben seinen starken Abschlussqualitäten wird der neue Importspieler vor allem für seine Schnelligkeit, sein gutes Spielverständnis und seine kontrollierte Spielweise gelobt. Als dreifacher finnischer Meister sollen und dürfen die Erwartungen jedoch hoch sein, allen voran, da man den Jungspund als Ersatz für Topscorer Niko Ojamäki ins Boot holte.
Zu seiner Personalie ist jedoch nicht alles Gold, was glänzt, denn es gibt auch durchaus kritische Stimmen. Hockey-Experte Klauss Zaugg von Watson berichtete etwa, dass es Kritiker gibt, welche den Jungspund als "Schillerfalter", "Billig-Ausländer" und "Schönwetter-Spieler" bezeichnen. Der Eismeister geht sogar einen Schritt weiter und bemängelte die Fähigkeit Puhakkas als Leistungsträger und Unterschiedsspieler: "Nicht fähig, in kritischen Momenten die Differenz zu machen. Bloss ein Mitläufer und kein Leitwolf", so die harschen Worte des Experten.
Dennoch darf man in Kloten gespannt auf seine Ankunft blicken, denn wer unter Jussi Tapola und Rikard Grönborg trainierte und sich gar zum dreifachen Meister und einmaligen CHL-Sieger küren durfte, scheint nicht gerade unbegabt zu sein. Im Alter von 24 Jahren darf der Stürmer nun erstmals eine wichtige Führungsrolle im Ausland einnehmen. In Finnland reifte Puhakka vom Talent über die Meistertitel zum Nationalspieler. Ob der schnelle, abschlussstarke Stürmer jedoch tatsächlich an der diesjährigen WM zum Einsatz kommt oder bereits früher den Trainingsbetrieb in Kloten aufnehmen wird, bleibt jedoch abzuwarten. In der Zwischenzeit holte sich Puhakka sicherlich von Waltteri Merelä, Valtteri Pulli, Jesse Virtanen, Jesper Peltonen und Vili Saarijärvi einige Erfahrungs-Einblicke und Tipps über die National League im Nati-Lager der Finnen ab.