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Seit nunmehr zweieinhalb Jahren spielt Xherdan Shaqiri in der MLS, der obersten nordamerikanischen Spielklasse. Unter Vertrag steht der Offensivspieler bei Chicago Fire, seine Rolle im Team ist klar: Auf der Position des offensiven Mittelfeldspielers trägt er die Nummer 10 auf dem Rücken, die Captainbinde am Oberarm und soll bezüglich Leistung und Mentalität das Aushängeschild seiner Mannschaft sein.
Diese ansehnliche Rolle hat sich der 32-Jährige mit etlichen Jahren Fussballerfahrung auf europäischem Topniveau erarbeitet. Ausgebildet beim FC Basel, schaffte ein 20-jähriger Shaqiri 2012 den Sprung zu einem Fussballgiganten, schloss sich dem FC Bayern München an. Nach zweieinhalb Jahren bei den Bayern sehnte sich der Flügelspieler nach mehr Einsatzzeit, wechselte als Leihgabe zu Inter Mailand. Wirklich etablieren konnte sich der Zauberzwerg in Italien jedoch nicht. Die Nerazzuri zogen im Sommer 2015 zwar die Kaufoption, liessen ihren Neuerwerb allerdings noch im selben Transferfenster ziehen, mit Stoke City winkte Shaqiri die Premier League.
In der besten Liga der Welt durfte der Ex-Bebbi wieder öfter ran. In den Reihen Stoke Citys gewann Shaqiri einiges an Ansehen, wurde in der Premier League zu einem Publikumsliebling und konnte seine Leistungen auch in der Statistik unterstreichen: Seine beste Premier-League-Saison beim englischen Traditionsverein hatte er 2017/18, damals gelangen dem Flügelspieler acht Tore und sieben Assists. Zahlen, die den nächsten Spitzenclub auf den Plan rufen sollten: Im Sommer 2018 wechselte Shaq zum FC Liverpool, bei den "Reds" verbrachte er drei Saisons, kam zwar überwiegend als Joker zum Einsatz, entpuppte sich aber einmal mehr als Fanliebling.
Im Sommer 2021 schliesslich, begann Shaqiris (bisher) letzte europäische Etappe. Mit Olympique Lyon versuchte sich der Schweizer in der französischen Ligue 1, nach nur einem halben Jahr sollte allerdings bereits wieder Schluss sein. Mittlerweile 30-jährig wurde der Schweizer hellhörig, als er von Interesse aus den USA Wind bekam: Chicago Fire interessierte sich für den Fussballkünstler. Für eine Ablösesumme von sieben Millionen Euro (eine Million mehr als Lyon Monate zuvor gezahlt hatte) sicherte sich das Team aus der Wind City die Dienste Shaqiris. Er sollte in der MLS als Superstar dienen.
Und als solcher verdiente er die letzten Jahre auch. Mit einem Salär von unglaublichen acht Millionen US-Dollar pro Jahr ist der Schweizer auch heute noch einer der bestverdienenden Spieler seiner Liga - Nur Lionel Messi, Lorenzo Insigne und Sergio Busquets werden noch besser entlöhnt. Nichtsdestotrotz scheint sich Shaqs Übersee-Abenteuer nun dem Ende zu neigen. Sein Vertrag läuft noch bis Ende dieses Jahres, nach einer Verlängerung sieht es nicht aus - vielmehr wird spekuliert, Shaqiri könnte sich bereits im aktiven Sommertransferfenster nach einem neuen Verein umsehen.
Ob in den kommenden Wochen oder in einem halben Jahr, Shaqiris USA-Abgang scheint also festzustehen. Doch wohin mit den Fussballkünsten des Zauberzwergs?
Interesse käme unter anderem aus der Heimat. Eine Rückkehr Xherdan Shaqiris in die Fussballschweiz wäre wohl nicht nur, was den Super-League-Clubs guttun würde, sondern würde auch bei wohl sämtlichen schweizerischen Fussballfans einigen Jubel auslösen. So berichteten Schweizer Medien im Juni bereits von Überlegungen, die zurzeit beim FC Basel gemacht würden:
Die Bebbi sollen mit dem Gedanken spielen, ihren Schützling zurück ans Rheinknie zu holen, ihm im Team von Fabio Celestini eine Führungsrolle anzubieten. Shaqiris Qualität sowie die Bedürftigkeit des FCB nach Leistungsträgern dürfte einem solchen Deal nicht im Wege stehen, nur finanziell sieht es schwierig aus. Acht Millionen werden die Basler ganz bestimmt nicht zahlen können, Shaq müsste sich mit einem Bruchteil seines Gehalts zufriedengeben.
Auch weiter östlich jedoch scheint man auf den Shaqiri-Zug aufgesprungen zu sein. Vor kurzem wurden Berichte laut, Panathinaikos Athen würde sich für den Schweizer interessieren. In der griechischen Liga würde Shaq zwar nicht in seiner Heimat spielen, jedoch könnten die Athener gewillt sein, ihrem neuen Star ein höheres Gehalt anzubieten.
Schweizer Fussballfans dürfte jedoch nicht nur die Club-Zukunft Shaqiris interessieren. An der EURO sorgte der Zauberzwerg schliesslich mal wieder für Highlights, erzielte gegen Schottland ein Traumtor aus dem Nichts und ist nun der einzige Fussballer, der an den letzten drei Europa- und Weltmeisterschaften die Maschen gefunden hat.
Auch im Alter von 32 Jahren ist also klar: Die Schweizer Nati erfreut sich an Xherdan Shaqiri. Dennoch musste der Offensivzauberer an der vergangenen EM eine neue Nati-Rolle einnehmen: An den vergangenen Turnieren noch als unangefochtener Stammspieler auf dem Feld, kam er nun in lediglich zwei Spielen zum Einsatz, starten durfte er nur gegen den schwächsten aller Schweizer EM-Gegner aus Schottland.
Eine Rolle, an die es sich für Shaq zu gewöhnen gilt. Mit Dan Ndoye, Rubén Vargas und Fabian Rieder sind es jüngere Spieler, die heute die Offensivpositionen besetzen, der Publikumsliebling muss mit der Bank vorliebnehmen. Dies scheint Shaqiri allerdings gut zu verkraften, zeigte sich in Interviews stets positiv und hatte sichtlich Freude an den Einsätzen, die ihm gewährt wurden.
Blicken wir zum Schluss noch in die Zukunft: 2026 findet mit der Weltmeisterschaft das nächste grosse Turnier der Schweizer Nati statt. Xherdan Shaqiri wird zu diesem Zeitpunkt wohl einen neuen Club gefunden haben. Wird er es schaffen, dort nach wie vor gute Leistungen zu erbringen, so stünde einer WM-Teilnahme im Alter von 34 Jahren nur wenig im Wege. Schliesslich gilt: Egal ob von Beginn weg oder auf der Bank, egal ob über 90 Minuten oder nur in der Schlussphase - Xherdan Shaqiri genügen am Ende ein paar Sekunden, um in einem Spiel den Unterschied zu machen.