




























































In den neuen Ligaphasen der UEFA Clubwettbewerbe wird diese Woche die Halbzeit erreicht. Aus dem Schweizer Trio befindet sich nur der FC Lugano derzeit auf Kurs, in die K.o.-Runde vorzustossen. Für den BSC Young Boys und den FC St.Gallen ist aber weiterhin noch vieles möglich.
Mit null Punkten, ohne ein erzieltes Tor und einer daraus resultierenden Tordifferenz von -9 steht der BSC Young Boys in der grossen Tabelle der UEFA Champions League nach drei Spieltagen an geteilter 34. Stelle. Gleichauf mit dem amtierenden Schweizer Meister ist der international als FC Salzburg antretende österreichische Vertreter. Noch etwas schwächer ist einzig der SK Slovan Bratislava. Nach drei Spielen sieht es noch nicht danach aus, als ob die Berner Europacup-Reise nach den acht Ligaspielen noch weiter gehen wird. Die 0:1-Niederlage zuhause gegen Inter Mailand war aber eine beachtliche Leistung. Dass sich die Young Boys praktisch in der Schlussminute den winkenden ersten Punktgewinn entreissen liessen, könnte im weiteren Wettbewerbsverlauf teuer zu stehen kommen.
Auf Schalke steht für den Meister unter Interimstrainer Joël Magnin so etwas wie das Schicksalsspiel auf dem Programm. Es müssen gegen Shakhtar Donetsk drei Punkte sein, ansonsten rückt der mögliche Traum von der K.o.-Phase in weite Ferne. Denn trotz der drei Niederlagen zum Beginn der Ligaphase ist für Gelb-Schwarz noch einiges möglich. Weiterhin ist schwierig abzuschätzen, wo der Cut am Trennstrich zu liegen kommen wird. Womöglich reichen den Young Boys neun Punkte, sprich drei Siege im Restprogramm aus. Abgesehen vom Spiel gegen Donetsk wartet vor der Winterpause noch die Heimpartie gegen Atalanta Bergamo und der Auftritt in Stuttgart auf die Berner. Es dürfte schwierig werden, in jenen Spielen zu punkten.
Die Hoffnungen liegen vielmehr auf die Januar-Partien auswärts bei Celtic Glasgow und zuhause gegen den FK Crvena zvezda (FK Roter Stern Belgrad). Gerade auch aufgrund des derzeitigen Verletzungspechs in der Abwehr benötigen die Berner Zeit. Die Hoffnung, nach der Winterpause wieder zu alter Stärke zurückgefunden zu haben, ist aus dieser Perspektive durchaus berechtigt. Bis dahin sollte in Bern auch ein neuer Trainer an der Seitenlinie stehen. Dass die neue Ära aber nicht mit einem feststehenden Ausscheiden nach der Ligaphase lanciert wird, müssen bis zum Jahresende weitere Punkte her. Die beste Chance dazu bietet sich wohl am Mittwochabend.
Ebenfalls bei null Punkten steht der FC St.Gallen. Die Espen haben in der Conference League zwei der sechs Runden ohne Erfolg absolviert. Das muss sich am Donnerstag ändern. Obschon die Espen seit acht Spielen ohne Vollerfolg sind, rein sportlich wird das Gastspiel in Belfast eine Pflichtaufgabe. Reisemässig ist das Gastspiel im Windsor Park für Grün-Weiss sicherlich ein weiteres besonderes Erlebnis, der Teammarktwert des Larne FC von 3.95 Millionen Euro verdeutlicht aber den Unterschied zum aktuellen CSSL-Siebten. Auch die Mannschaft von Enrico Maassen hat weiterhin intakte Chancen, sich in die Top-24 zu spielen. Dem FC St.Gallen hilft nicht, dass es in der Conference League bislang kaum Unentschieden gegeben hat.
Mit dem Gastspiel gegen Larne und dem Heimspiel gegen den FK TSC stehen für die Espen vorerst die beiden auf dem Papier einfachsten Aufgaben bevor. Sechs Punkte aus diesen beiden Spielen wären schon eine sehr gute, aber auch geforderte Ausgangslage, um das Weiterkommen wirklich ins Visier zu nehmen. Es bräuchte dann wohl noch ein weiterer Punktgewinn, entweder zuhause gegen Vitória Guimarães oder auswärts beim 1. FC Heidenheim. Dass zum Abschluss wie zum Auftakt nochmals zwei Teams aus den Top-Acht Ligen des Kontinents warten, verdeutlicht durchaus die Herausforderung, der sich die St.Galler stellen werden. Aber wie auch für Gelb-Schwarz gilt auch für Grün-Weiss, dass die internationale Punktlosigkeit diese Woche ein Ende finden muss.
Komplett aus der Reihe tanzt derweil der FC Lugano, die Tessiner wissen international zu überzeugen und das vor allem in Punkte umzumünzen. Mit sechs Punkten aus den zwei Spielen in der Conference League folgen die Bianconeri in der Tabelle direkt hinter dem Chelsea FC und der ACF Fiorentina. Jetzt geht die Reise für Mattia Croci-Torti und sein Team nach Serbien. Beim FK TSC Backa Topola, dem übernächsten Gegner des FCSG, streben die Luganesi den dritten Sieg an. Gelingt der Vollerfolg, könnten sie bereits definitiv mit der K.o.-Runde planen. Auch wenn das Programm mit der KAA Gent und Legia Warschau in der Folge schwieriger wird, der FC Lugano kann im Falle eines dritten Sieges im dritten Spiel gar die Top-Acht ins Visier nehmen. Der Spielplan verschafft auch dem dritten Schweizer Club in dieser Woche, unmittelbar vor Halbzeit in der Ligaphase, einen Gegner in Reichweite.
Potentiell drei Siege und somit eine perfekte Schweizer Woche wäre natürlich auch für die UEFA Fünfjahreswertung ein Traumszenario. Derzeit hält der FC Lugano mit seinen gesammelten Punkten in der Ligaphase gerade so noch in den Top-15 der Rangliste. Es steht dabei der fünfte Schweizer Startplatz auf der internationalen Bühne auf dem Spiel. Ein Grund mehr, auf erfolgreiche Schweizer Europacup-Auftritte zu hoffen.