Der 19-jährige Rekordtransfer, der die Welt mit seinen Toren erobert hat
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Die Super League nutzen immer wieder Spieler als Sprungbrett für eine grosse Karriere. Eine solche wollen wir genauer unter die Lupe nehmen. In unserer Rubrik "Fast vergessene Spieler aus der Super League" widmen wir uns in dieser Ausgabe Felipe Caicedo.
Im Sommer 2006 schnappte sich der FC Basel einen 17-jährigen Ecuadorianer. Für den bulligen Angreifer haben die Schweizer die Summe von 330'000 Franken aufgeworfen, was für einen solch jungen Spieler zur damaligen Zeit kein kleiner Betrag war, doch das Investment sollte sich auszahlen. Während eineinhalb Jahren stürmte Caicedo unter Christian Gross. Dabei sind dem jungen Spieler in 45 Partien elf Tore und vier Assists gelungen. Dies klingt zwar nicht nach einer berauschenden Quote und dennoch hat das Talent viel Interesse auf sich gezogen. So hat Felipe Caicedo mit 19 Jahren unsere Liga bereits wieder verlassen. Dies tat er nicht ohne Silberware, der FC Basel hatte im Sommer 2007 den Schweizer Cup gewonnen und auch Schweizer Meister darf sich der Ecuadorianer nennen, obschon sich Rotblau den Titel erst nach dem Abgang des Angreifers gekrallt hat.
Für sieben Millionen Franken hat sich im Winter 2008 Manchester City die Dienste von Felipe Caicedo gesichert. Mit dieser Summe wurde der Angreifer zu diesem Zeitpunkt zum teuersten Winterabgang in der Super League Geschichte. In England ist Caicedo unter anderem auf Gelson Fernandes getroffen, der zu dieser Zeit ebenfalls bei den Citizens unter Vertrag gestanden hat. Im ersten halben Jahr spielte der Ecuadorianer zwar regelmässig, ein Tor wollte aber noch nicht gelingen. Diese Flaute hatte zur Folge, dass der Angreifer zu Beginn der nächsten Spielzeit nicht eingesetzt wurde. So dauerte es beinahe ein Jahr, ehe Caicedo sein erstes Premier League Goal feiern durfte. Immerhin konnte er sich in der Rückrunde zurück ins Team kämpfen und gehörte wieder zum erweiterten Stammpersonal.
Dem jungen Angreifer kam nicht zu Gute, dass in der Folge Manchester City von einem Scheich übernommen wurde, der viel Geld investieren wollte. Nach der Transferoffensive der neuen Führung, die unter anderem auch Robinho verpflichtet hatte, gab es für Caicedo keinen Platz mehr im englischen Team. Dies war der Beginn einer Periode, in der er stets ausgeliehen wurde. Nach je sechs Monaten bei Sporting Lissabon und Malaga fand der Stürmer den Weg zu Levante. Die Spanier haben ihn schliesslich nach einer einjährigen Leihe definitiv übernommen.
Auch in den folgenden Jahren wechselte Caicedo gefühlt öfter als er Tore erzielt hatte. Nach 18 Monaten bei Levante zog es ihn zu Lokomotive Moskau und schliesslich in die Emirate zu Al-Jazira. Das Abenteuer in der Wüste dauerte auch nur ein halbes Jahr und dann hat der Angreifer wohl seinen mitunter besten Transfer vollzogen. Er wechselte zu Espanyol Barcelona und sollte zum ersten Mal in seiner Karriere länger an einem Ort verweilen. In drei Jahren erzielte Caicedo 19 Ligatore.
Vom Spielertyp ist der Stürmer nicht ein klassischer Goalgetter, er reisst mehr Löcher auf und ist ein Puzzleteil im Team, der auch Mitspieler glänzen lässt. Diese Qualitäten haben ihn auch zur geschätzten Kraft in der Nationalmannschaft werden lassen. Bereits 68 Mal hat sich Felipe Caicedo das Dress Ecuadors übergestreift und dabei 22 Tore erzielen können. Sein persönliches Highlight dürfte sicherlich die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2014 gewesen sein, wo sein Heimatland in der Gruppe an der Schweiz scheiterte.
Seine erfolgreichste Zeit sollte er aber bei Lazio Rom feiern. Nach seinem Barcelona Abenteuer zog es Felipe Caicedo in die italienische Hauptstadt. In vier Jahren konnte er mit Lazio den Pokal, sowie zweimal den Superpokal gewinnen. Erst im Frühjahr 2021 verkam der Südamerikaner immer mehr zur Teilzeitkraft, sodass er nach vier Jahren bei Rom einen vorläufig letzten Wechsel vollzogen hat.
Felipe Caicedo hat die Serie A noch nicht verlassen. Aktuell stürmt er für Genua, jedoch plagen ihn Verletzungssorgen. Erst fünf Partien hat der Teamkollege von Valon Behrami absolvieren können. Eigentlich wäre der Angreifer in guter Form, denn in den fünf Spielen sammelte er ein Tor und drei Assists. Muskelprobleme zwingen ihn aber zur Pause. Sollte er wieder fit werden, wäre es zu hoffen, diesen fantastischen Spieler nochmals in der Super League bestaunen zu dürfen. Im Wallis finden beispielsweise oftmals ältere Stars ein zu Hause vor dem Ruhestand.
